Der Marktbefragung Anfang des Jahres folgend, vollzieht die Europäische Zentralbank (EZB) nun den nächsten Schritt.
Am 6. Dezember beschloss der Rat der EZB, das Echtzeit-Bruttozahlungssystem (RTGS) TARGET2 und die Wertpapierabwicklungsplattform TARGET2-Securities (T2S) des Eurosystems zu konsolidieren. Zusätzlich dazu soll ein Sicherheitenmanagementsystem für das Eurosystem entwickelt werden.
Die Pressemitteilung der EZB kann unter folgendem Link abgerufen werden:
https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2017/html/ecb.pr171207.en.html
Beide Projekte dienen der Modernisierung der bestehenden Systeme und tragen zur Steigerung der Effizienz insgesamt bei. Die verantwortlichen Zentralbanken für die Entwicklungsarbeiten bei beiden Projekten sind die Deutsche Bundesbank, die Banco de España, die Banque de France und die Banca d’Italia.
Die Zusammenlegung von TARGET2 und T2S wird sich positiv auf die Bewirtschaftung der Untertagesliquidität der verschiedenen Dienste des Eurosystems auswirken. Davon werden die Teilnehmer des gesamten Eurosystems profitieren.
Ziel der Konsolidierung ist es, durch die effiziente Nutzung gemeinsamer Infrastrukturkomponenten Synergien zwischen TARGET2 und T2S zu heben und die Prozesse stärker zu automatisieren, was insgesamt die Effizienz erhöht. In Angleichung an T2S werden auch für das neue RTGS-System ISO-20022-konforme Nachrichten verwendet werden. Ferner dient die Konsolidierung auch der Optimierung der IT-Sicherheit und der Reduktion von Risiken insbesondere gegen Cyber-Angriffe.
Die Einführung des konsolidierten Systems ist für November 2021 vorgesehen.
Um diesen Planungen gerecht zu werden, müssen die Banken nun ihre eigenen Projekte planen. Die Tests sollten 2020 stattfinden, um eine Markteinführung im November 2021 realisieren zu können. Die Vorbereitungszeit ist kurz, der Umfang jedoch immens.
Es handelt sich hier um die größte Initiative des Eurosystems der letzten Jahre. Banken müssen ihre Projekte entsprechend einplanen (Budget und Personal). Angesichts der großen Anzahl von regulatorischen Projekten (z. B. Anpassungen der jüngsten Basel-III-Beschlüsse mit Auswirkungen außerhalb Europas), die in derselben Zeit durchgeführt werden müssen, wird dies zu einem großen Druck auf die Unternehmen und IT-Einheiten in den Banken führen.
Der Markt befindet sich im Wandel. Banken müssen die Herausforderung annehmen, ihre bestehenden Systeme und Prozesse anzupassen, um den sich ändernden Standards und Regularien gerecht zu werden.
Wir als Unternehmensberatung sehen diese Situation für die Kreditinstitute auch als einmalige Gelegenheit, die eigenen Systeme und Prozesse zu modernisieren und auf ein neues Level von Effektivität und Effizienz zu heben. Dies wiederum steigert den Mehrwert, den die Banken am Markt anbieten können, und verleiht den entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
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